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Sanierung und Umbau BT5.1 I 5.BA – Ehemalige Heilstätten Hohenlychen

Sanierung und Umbau Bauteil 1 I Bauabschnitt 5 I Heilanstalt Hohenlychen

Zwischen 1902 und 1945 fungierten die Heilanstalten Hohenlychen als ein bedeutender Ort für die Behandlung von Tuberkulose. Der Großteil der finanziellen Mittel stammte aus privaten Spenden, während die Verwaltung der von Dr. Pannwitz gegründeten Heilstätten durch das Deutsche Rote Kreuz erfolgte. Im Verlauf der Jahre wurden Einrichtungen kontinuierlich ausgebaut, und bis 1914 waren die Bauarbeiten nahezu abgeschlossen. Im Jahr 1911 besuchte die deutsche Kaiserin Auguste Victoria die Heilanstalten und übernahm die Schirmherschafft für eines der Gebäude.

Während des Ersten Weltkriegs wurde die Anlage als Lazarett genutzt, und 1927 fand hier eine Sitzung der Hygienekommission des Völkerbundes statt. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten gingen die Tuberkulosezahlen zurück, sodass der Fokus der Heilanstalten zunehmend auf der Behandlung von Sport- und Arbeitsunfällen sowie der Wiederherstellungschirurgie lag. Die Einrichtung war nicht nur ein Erholungsort für Patienten, sondern auch für führende Mitglieder der NSDAP.

Neben der zusätzlich errichteten Turnhalle entstand auch ein großes Schwimm- und Badegebäude, welches auch für therapeutische Wassermassagen genutzt wurde. In der Anlage wurden weiterhin zusätzliche Sporteinrichtungen, eine Apotheke sowie eine Wetterstation eingerichtet, die den Zusammenhang zwischen Wetterverhältnissen und Krankheitsverlauf untersuchen sollte.

Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wurde die Einrichtung zu einem Kriegslazarett umfunktioniert. Trotz der Kriegszeit blieb es dort weitgehend ruhig, da die Gebäude mit roten Kreuzen markiert waren und somit von Bombenangriffen verschont blieben. Nach dem Ende des Krieges wurden die gut erhaltenen Heilanstalten ohne Widerstand an die sowjetischen Truppen übergeben. Die Sowjets nutzten den gesamten Komplex als Lazarett und gynäkologische Klinik. Teile der Anlage wurden bis 1993 als Kaserne umfunktioniert. Seitdem standen die meisten Gebäude leer und waren dem witterungsbedingten Verfall und Vandalismus ausgesetzt.

Im Jahr 2009 begann dann die ersten Sanierungsmaßnahmen durch einen privaten Investor. Grundlage hierfür war die Entwicklung eines neuen Konzeptes für eine Parkresidenz. 40 Prozent der alten Bausubstanz ist bis zum heutigen Tag bereits saniert. Das ehemalige Sanatorium beherbergt aktuell 44 barrierefreie Mietwohnungen.

Aus dem Haus des früheren ärztlichen Direktors sowie dem ehemaligen Operationszentrum entstanden zehn Ferienwohnungen plus ein Bistro. Das ehemalige Verwaltungsgebäude im Eingangsbereich des Areals beherbergt den Verwaltungssitz der Parkresidenz. Derzeit erfolgen die Sanierungs- und Umbauarbeiten des dritten Bauabschnitts zu wohnwirtschaftlichen Nutzflächen.

Das Kaiserin-Auguste-Viktoria-Sanatorium ist Bestandteil des heutigen Sanierungskonzeptes und als fünfter Bauabschnitt des Gesamtareals mit Ausrichtung zum Zenssee definiert. Er besteht aus 3 Einzelgebäuden, die jeweils mit einem Zwischengang untereinander verbunden sind. Für das erste Bauteil dieses Bauabschnittes sind die Planungs- und Genehmigungsleistungen abgeschlossen. Mit den Umbau- und Sanierungsarbeiten soll im März 2025 begonnen werden.

Insgesamt sind 17 Wohneinheiten mit einer Wohnfläche von ca. 890 m² auf 4 Vollgeschossen und einem Dachgeschoss geplant, deren Raumstrukturen sich weitestgehend in die innere Gebäudestruktur einbetten, sodass grundlegende Änderungen der Wand- und Deckenstrukturen nicht vorgesehen werden.

Die überwiegenden Sanierungseingriffe werden im Bereich des Daches und Dachstuhls, sowie den aus Holzfachwerk errichteten Balkonanlagen vorgenommen. Neben einer neuen Aufzugsanlage erhalten alle Wohneinheiten, mit Ausnahme der beiden Dachgeschosswohnungen, Balkonanlagen, die sich am bereits sanierten Bestand orientieren. Der Zwischengang zum zweiten Bauteil – Mittelhaus – wird weitestgehend erhalten und als Tiny-House umgewidmet.

Lager- und Abstellräume für die Wohneinheiten werden in einer Außeneinheit vorgesehen, die sich in die umliegende Topographie eingräbt. Hier ist ebenfalls die Technikzentrale verortet, die als BHKW-Anlage nicht nur das erste Bauteil, sondern einen Großteil der weiteren Ruinen, wärmetechnisch versorgen soll.

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